Neuigkeiten vom Schach

Nachrichten des letzten Jahres

23.12.2014

Zweiter Heimsieg!

Nachdem sich der Berichterstatter etwas dem Würgegriff der vorweihnachtlichen Verpflichtungen entziehen konnte, folgt jetzt etwas verspätet der Bericht.

Obwohl bei der letzten Niederlage in Lichtenberg trotz guter Leistung die Mannschaft am Ende mit leeren Händen da stand, galt es die Form und Geschlossenheit im Kampf gegen Makkabi zu konservieren. Aufgrund nicht unerheblicher Verstärkungen zählte der Aufsteiger zu den Titelaspiranten in der Landesliga. Bis auf das Spitzenbrett wurde Bestbesetzung gemeldet. Rotation konnte erstmalig mit dem Stammachter und der „Doppelspitze“ auf der Schlagposition antreten.

Punkt 09.00 Uhr waren an den gegnerischen Brettern noch 3 unbesetzt. Offensichtlich gab es bei der weiten Anreise Orientierungsprobleme. Parallel zum fieberhaften Telefonieren mit den in Pankow Verschollenen begann die Mannschaftsleitung des Gegners Ihre Argumentation für einen Protest in Stellung zu bringen. Im „alten“ BMM- Script steht die Körnerstraße als Spiellokal. Unaufgeregt verwies Dominic auf das aktuelle Script mit dem Spielort Hotel „Königin Luise“. Ja, aber im Internet wird nicht auf die Änderung verwiesen und außerdem …… Hauptschiedsrichter Christian setzte nach minutenlanger Diskussion den Kampfbeginn auf 09.15 Uhr an. Um 09.30 erschien dann der Gegner von Hartmut. Mit Ablauf der Karenzzeit wurde das Erscheinen von Peters Gegner angekündigt, der einige Minuten später am Brett Platz nahm. Nun konnte die gegnerische Mannschaftsleitung dem Berichterstatter entspannt das Nichterscheinen seines Gegners mitteilen. „Dankend“ wurde der kampflose Punkt und das damit verbundene Mandat für den Rundenbericht quittierte.

Die Partien entwickelten sich ziemlich schnell in für uns angenehmen Bahnen. Besonders Peter im Grand- Prix-Angriff und Christian mit dem Evans-Gambit setzten ihre Gegner unter Druck. Den verstärkte auch der ML. Ausgehend von der positiven Entwicklung wurde in besserer Stellung der Kampfgeist des Gegners überprüft.1,5 -0,5. In der Analyse konnte so manche aktuellen und vergangenen Eröffnungsprobleme aufgearbeitet werden.

Eine erneuter Rundgang ergab folgenden Sachstand: Peter und Christian hatten beide ihre Springer auf f7 platziert. Jürgen, gesundheitlich indisponiert, stand ausgeglichen, Hartmut unter Druck. Norman wandelte mit Schwarz kreativ auf den Pfaden im Französisch-Winawersystem gegen einen starken Gegner. Der Präsident operierte gewohnt sicher im Französisch-Vorstoßsystem.

Kurz danach überschlugen sich die Ereignisse im für uns positiven Sinne. Peter gewann eine Qualität bei andauerndem Angriff und Christians Gegner stürmte wortlos in Hut und Mantel aus dem Turniersaal. 2,5-0,5 In der Analyse hörte der Berichterstatter bei Mannschaftskämpfen längst vergessene Worte. „Hier habe ich mich vorbereitet. Diese Stellung hatte ich schon auf dem häuslichem Analysebrett. usw.“

Allerdings folgte danach eine Phase der Stagnation bei der sich Hartmuts Stellung rapide verschlechterte und Norman sich in eine hochgradige Zeitnot bei komplizierter Stellung manövrierte. Kurz danach erschien Christian im Analyseraum und bemerkte in seiner zurückhaltenden Art, dass Peter nicht optimal fortgesetzt hat. Der Berichterstatter sah sich zu einer Überprüfung veranlasst. Drohend standen die Figuren von Peter incl. Mehrqualität im Angriff, der Gegner wankte. Allerdings wollten die Sorgenfalten beim ML Dominic nicht weichen und siehe da ein kleiner Unterschied wurde ausgemacht. Der ehemals drohend in die gegnerische Stellung strahlende Läufer auf a3 hatte sich zu seinem Artgenossen in den Figurenkasten gesellt, um dort als machtvolles Läuferpaar den Druck zu verstärken.

Sollten wir am Ende wieder leer ausgehen? Hartmut verlor seine Partie 2,5-1,5 aber werden in der Landesliga die Partien nicht mehrmals neu bewertet? In der Tat, denn nach erneuter Inaugenscheinnahme wurde festgestellt, dass Peter einen Turm gegen zwei Leichtfiguren „tauschen“ konnte und ein deutlich besseres Endspiel mit wenig Verlustgefahr verwaltete. Normans Stellung wurde auf der Zielgerade Richtung Zeitkontrolle klarer. Dafür kam Jürgen in einer toten Remisstellung ein wichtiger Bauer abhanden. Einzig der Präsident begann im Stile der grossen Experten der Französischen Verteidigung (Uhlmann, Kortschnoi, Dolmatov, Psachis und Guth) aus einer defensiven Auffangstellung auf die Siegesmagistrale einzuschwenken.

Peter erlöste dann die Mannschaft zuerst mit einem selbstbewussten Statement, „Diese Stellung kann ich nicht mehr verlieren“ und dann mit dem Punkt. Norman überstand die Zeitnotphase und spielte Remis. Martin wird die Topscorerliste des Vereins weiter anführen. Die Art und Weise seines Sieges war neben Christians Punkt beeindruckend. Am Ende stand nach Jürgens unnötiger Niederlage der zweite Mannschaftssieg. Aber wie wir alle wissen ist der nächste Gegner immer der Schwerste.

Gleichzeitig möchte ich auch an das Pokalwochende am 10./11.Januar 2015 in Brandenburg erinnern. Eine rechtzeitige Bestätigung der Verfügbarkeit wäre hilfreich. Wichtig ist die Absicherung des 11.01.2015, da die Zweite Punktspiel hat.

Der Berichterstatter wünscht auch stellvertretend für den Vorstand allen Mitgliedern ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Detlef


12.12.2014

Rundenbericht 4. Runde Oberliga

Nach dem famosen Saisonstart mit drei souveränen Siegen und laut Aufstiegsorakel bereits 93,6% iger Wahrscheinlichkeit eines Aufstiegs erwartete uns am Nach-Nikolaustag die schwere Aufgabe von Empor Potsdam. Die freitägliche Vorbereitung zum Wettkampf in Form von Gänseessen (einzelne Herrschaften waren auch einer zweiten Keule nicht abgeneigt) und Springer aus der Tasche (Tabelle siehe…) kann als überaus gelungen bezeichnet werden. Bei reger Beteiligung konnte (Alt-) Meister Jörg seine Fertigkeiten beim Zaubern von Springergabeln formidabel umsetzen und wurde verdient Erster.

Doch nun zum eigentlichen Wettkampfgeschehen. Mit Empor Potsdam war noch eine Ehrenrechnung offen, schließlich zeigten die sich in der Vorsaison wenig einsichtig, als sie auf zwei kampflosen Punkten nach einstündiger Vorverlegung der Runde beharrten. Um 5 Minuten vor Rundenbeginn waren wir mit 4 Anwesenden (Jörg, Brigitte, Bernd und der Berichterstatter) gerade so antrittsberechtigt. Grund war die komplexe Parkplatzsituation, die durch eine gleichzeitig in dem Gebäude stattfindende Dschungelbuch-Vorstellung und anschließendem Kinder-Flohmarkt hervorgerufen wurde.

Mit leichter Verspätung wurde angepfiffen, bei Potsdam fehlte nur das etatmäßige Brett 2, wir spielten mit dem Stammachter, also Brigitte an Platte 8. Die stand auch als erste recht angenehm mit Raumvorteil im Zentrum und auch Jörg schien durch seinen freitäglichen Sieg wie beflügelt zu sein und setzte wie einst der junge Morphy mehrere Figuren auf den gegnerischen König an. Nicht so ganz zufrieden mit dem Eröffnungsverlauf war Stephan, der einer Zugverwechslung erlag und bereits ein (vom Gegner nach längerem Überlegen angelehntes) Remisangebot aussprach. Bei Lars entstanden Strukturen, die für einen Grünfeld-Inder eher ungewöhnlich waren – wann sieht man in dieser Eröffnung schon mal eine offene h-Linie? Ben legte seine Partie strategisch an und kam in einer Form von klassischem Benoni frühzeitig zum Abtausch des schwarzfeldrigen Läufers, was bekanntermaßen die halbe Miete ist. Bei Thomi brannte wie gewohnt das Brett. Bernd und der Berichterstatter hatten eher ruhige Stellungen.

Nachdem Jörgs Gegner etwaige Mattgedanken durch Figurentausch bekämpfte, einigte man sich schnell auf Remis. Gleiches trifft auf den Berichterstatter zu, der bei sich drohender Stellungsentgleitung die Punkteteilung anbot. Etwa zeitgleich kam Brigitte ein nicht ganz unwichtiger Bauer abhanden, was im weiteren Verlauf der Partie leider auch zu deren Verlust führte. Die Stellung von Lars war ausgesprochen taktischer Natur und bei knapper werdender Zeit für seinen Gegner nicht mehr zu halten. Durch diesen Sieg sah es eigentlich recht gut aus, da die anderen Begegnungen aus unserer Sicht verheißungsvoll aussahen.

Thomis Gegner konnte überraschenderweise die Drohungen zunächst abwehren und besaß 3 Mehrbauern bei allerdings nach wie vor sehr komplizierter Stellung. Bei Ben stellte sich bei geschlossener Stellung eine ungewöhnliche Materialkonstellation ein, bei dem der Gegner 2 Figuren für die Dame hatte, welche Ben mit phänomenalen Springermanövern erobert hatte. Ben gelang es, die g-Linie zu öffnen und in die gegnerische Stellung einzudringen. Die Entscheidung brachte ein Doppelbauer – zunächst f5-f4 und dann f6-f5. Stephan konnte seinen Eröffnungslapsus recht bald kompensieren und kam Stück für Stück in Vorteil, was schließlich in einem Schwerfigurenendspiel mit Mattangriff und dem vollen Punkt gipfelte. Den Schlusspunkt setzte Thomi, dessen sich bravourös verteidigender Gegner mittlerweile in Gewinnstellung direkt nach der Zeitkontrolle den entscheidenden Sack machte, der Thomi doch noch den vollen Punkt bescherte.

Das 5,5 zu 2,5 mag etwas zu hoch ausgefallen sein, der Sieg war aber natürlich dennoch hoch verdient. Das Aufstiegsorakel zollte weitere Anerkennung: mittlerweile gibt es uns eine 98% ige Aufstiegschance, oder anders ausgedrückt, die Chance, nicht aufzusteigen, wurde geviertelt. Aber das ist natürlich nur Makulatur, der nächste Gegner ist ja bekanntlich immer der schwerste.

Micha


04.12.2014

Spielbericht der 2. Frauenbundesliga vom 29./30.11.2014

Nachdem wir in der 1. Doppelrunde sogar ein Brett freilassen mussten (dieses ist uns seit vielen Jahren nicht mehr passiert!), konnten wir zum Heimspiel am 1. Adventswochenende in guter Besetzung antreten. Im Gegensatz zum letzten Wettkampf waren Iris, Antje und Annett an Brett 1-3 diesmal dabei und auch unsere „2. Hälfte“ war gut besetzt.

Am Samstag traten wir gegen den Aufsteiger SF 1891 Friedberg II an, die nach der 1. Doppelrunde einiges gut zu machen hatten. Aufgrund von Besetzungsproblemen (sie wären nur zu Dritt gewesen) traten sie in der 1. Doppelrunde nicht an und bescherten so den Gegnern Leipzig und Löberitz je 2 Mannschafts- und 6 Brettpunkte!

Bis auf die ersten beiden Bretter erschien Friedberg II ersatzgeschwächt aber immerhin vollzählig zum Wettkampf. Vom Spielverlauf war ich als Mannschaftscoach sehr zufrieden, alles andere als ein Mannschaftssieg war nie auf den Brettern. Nach 3 Stunden purzelten die Siege, den Anfang machte Kirsten an Brett 6. Dann folgten in kurzen Abständen Brigitte, Annett und Sibylle. Antje hatte etwas länger gegen ein junge georgische Spielerin zu kämpfen, ehe auch dort der Sieg feststand. Iris hatte es an Brett 1 mit der ELO-mäßig stärksten Gegnerin zu tun und musste sich nach langem Kampf geschlagen geben. Der verdiente Sieg mit 5:1 wurde mit einem Bierchen in der Hotellobby gefeiert!

Am Sonntag war SV Medizin Erfurt unser Gegner. Auch die Erfurterinnen legten in der 1. Doppelrunde einen klassischen Fehlstart hin, verloren sie doch trotz guter Besetzung gegen die vermeintlich schwächeren Mannschaften Leipzig-Lindenau und Löberitz jeweils mit 2,5 : 3,5. Entsprechend stark war die Aufstellung an diesem Wochenende, es fehlte lediglich Brett 4, ansonsten spielte der Stamm! Nach den relativ frühen Remisen von Sibylle und Kirsten an den Brettern 5 und 6 mussten die anderen Vier versuchen, einen Vorsprung herauszuholen. Leider standen Iris und Antje an Brett 1 und 2 in der Zeitnotphase etwas schlechter, so dass auch hier Remisen die Folge waren. Annett an Brett 3 hatte es mit der russischen Spielerin Anisheva zu tun und musste sich nach der Zeitnot geschlagen geben. Brigitte an Brett 4 versuchte dann tapfer, ihre Remisstellung im Endspiel zum Gewinn zu bringen. Leider ging da nichts mehr, totremis nach 5 Stunden! Unsere knappe Niederlage bescherte uns einen Platz im hinteren Mittelfeld, so dass wir in den verbleibenden 3 Runden noch punkten müssen…

Unser Reisepartner SV Empor Berlin verlor beide Wettkämpfe und befindet sich zurzeit auf dem vorletzten (Abstiegs)platz. Deshalb wird es am 14.12. zur Einzelrunde gegeneinander nicht leicht, es ist ein spannender Kampf zu erwarten!


Gudula


29.11.2014

Punktspiel in Lichtenberg – eine Reise in die Vergangenheit

Neulich war es wieder soweit – Spieltag in der höchsten Liga von Berlin. Der Berichterstatter machte sich morgens auf den Weg nach Lichtenberg zum alten Verein und neuer Spielstätte. Wie wird das Wiedersehen, was hat sich verändert?

Als Fazit bleibt vorab festzuhalten: Alles ist im Wandel, Spiellokal, Mitglieder, Verein etc. Alle sind älter geworden doch die Liebe zum königlichen Spiel ist ungebrochen. Allerdings, das Schachleben bzw. die Schachszene wie sie der Berichterstatter in jungen Jahren kennenlernen durfte, wird es so nicht mehr geben.

Was waren das für Zeiten gewesen! Schon damals war die Attraktivität und Größe eines Vereins eine Funktion des Spiellokals (möglichst mit Getränke und Imbissversorgung). Ein Umstand der durch die damalige Gaststättenlandschaft und Versorgungslage nicht nur zu Sonn-und Feiertagen sowie Nachtzeiten verstärkt wurde. Wichtiger als Spielstärken und kompetente Analysen war das Vorhandensein entsprechender Räumlichkeiten. Die Liebe zum Schach ging schon damals sprichwörtlich durch die Kehle bzw. Magen. In Erinnerung blieben so manche Charaktere und Persönlichkeiten, die nicht unbedingt nur durch ihre Erfolge von sich reden machten. Ein besonderer Personenkreis waren die so genannten Senatoren. Unter diesen Sammelbegriff fielen besonders honorige und würdevolle Sportsfreunde deren Ruf weit über die Vereinsgrenzen bekannt war und als untadelig galt. Neben dem Schachspiel wurde auch das gepflegte Beisammensein geschätzt. Die dabei oft konsumierten goldbraunen Getränke wurden j e nach Promillegehalt Suppe oder Tee genannt. Eine gesunde Distanz zum damaligen Verband bzw. der Funktionärskaste war erwünscht aber nicht Bedingung. Die Senatoren der Senatoren fanden sich in einem elitären Herrenclub wieder. Die Zulassung zur Aufnahmeprüfung erfolgte nach langer Probephase, die Prüfungszeremonie selbst war Legende. Auch das Schach spielte dabei eine Rolle. So musste der Prüfling für jeden Anfangsbuchstaben einer Linie eine Teesorte benennen. A wie Amitie, B wie Burgkrone, C wie ?? hier bleibt dem ungeübten Chronisten nur der Zugriff auf eine damalige Importsorte aus dem kapitalistischen Ausland -Chantre‘. Wer schlussendlich Herz As nicht nur verbal durch Hennessy ersetzen konnte, genoss höchste Wertschätzung.

Allerdings sollte auch nicht die zweite „negative“ Besetzung des Begriffs Senator unerwähnt bleiben. Wer bei geselligem Beisammensein zu fortgeschrittener Stunde in Motorik, Gestik und Konversation mit Konzentrationsproblemen zu kämpfen hatte, dessen Zustand wurde öffentlich tituliert. „Du bist ja Senator!“ war eine häufige Redewendung. Der Schreiber dieser Zeilen kann nicht ohne Stolz bemerken, dass er so noch nie angesprochen wurde.

Beim Einbiegen in die Weitlingstraße in Lichtenberg kehren Erinnerungen zurück. Parallel dahinter am Bahnhof in der Eitelstraße in einer Parterreladenwohnung befand sich die Heimstätte von Wbk Berlin. Beim Eintritt stand man sofort im Spielsaal. Hinten rechts befand sich das Klavier. Der selige Heinz Mohr spielte darauf so manche Weise obwohl sein Stamminstrument die Trompete war. Oft war auch der Resonanzboden verstimmt, nämlich dann wenn von aufmerksamen Sportsfreunden angebrochene „Tee“flaschen zwischengelagert und somit dem Zugriff von Unbefugten entzogen wurden.

Dicht umlagert zu fortgeschrittener Stunde das Duell zweier Persönlichkeiten. Der eine ein berühmter Theaterwissenschaftler und anerkannte Koryphäe auf seinem Spezialgebiet schleudert die Züge aufs Brett. Taktisch scharf sein Stil, messerscharf gebügelt der Anzug und scharf das Getränk. Aber trotz häufiger Gewinnstellungen geht im Zigarettendunst und „Tee“abusus oft die Übersicht verloren. Sein Gegenüber von Natur aus optimistisch ist zu einer objektiven Bewertung im Hier und Jetzt ebenfalls nicht mehr in der Lage. Auch hier elegante Garderobe, das Haar streng gescheitelt. Mit Stolz und Inbrunst wird in Einheitsparteizeiten das Abzeichen einer Splittergruppe der Nationalen Front am Revers getragen. Die Stimmung kippt als der eben zitierte Schachfreund vom „ Letzten der Motor Marzahner“ an die Begleichung einer Verbindlichkeit, entstanden bei einer gemeinsamen Herrenpartie auf dem Tennisplatz, erinnert wird. Jegliches Gespür für Zeit, Raum und Befindlichkeit der Akteure vermissend , wird scheinheilig, zurückhaltend an Unangenehmes in der öffentlichkeit erinnert. Mit dem Verweis auf die nicht erfolgte Schadensregulierung (Beschädigung einer Exquisit-Hose) die im Verantwortungsbereich des Gläubigers liegt, gehen die Sportsfreunde auseinander. Bis heute ist die Angelegenheit nicht geklärt (Anmerkung des Verfassers).

In der Küche wird selten Schach gespielt. Hier werden Pläne geschmiedet hin zur Einigung des Lichtenberger Vereinsschach von unten. Am Fenster in der Ecke sitzt die Seele des Vereins und eine Seele von Mensch. Harry Urban, leider viel zu früh verstorben ist nicht nur Sektionsleiter sondern vielen ein väterlicher Freund und so manchen Orientierungslosen in dieser Zeit auch Beistand und Rettungsanker. Der Schach(nach)welt erhalten bleibt die berühmte „Harry Urban“- Batterie. Vorzugsweise im Damengambit wird die Dame vor den weißfeldrigen Läufer gestellt und nach Ablenkung/-tausch des Sf6 konnte so mancher Sieg errungen werden.

„Kurt, kommst Du mit zum Eisbeinessen?“ dröhnt es durch das Haus des Lehrers. Der Alex bebt.

Natürlich kam Kurt Düsekow und die anderen Vereinsmitglieder von Einheit Friesen auch. Dieter Madanz von stattlicher Figur und Persönlichkeit in Verein und Berufsleben organisiert in Zeiten oftmals grauer Gastronomietristesse diesen und andere Vereinsevents. Schachlich verblüfft er selbst stärkere Spieler durch tiefe Kenntnisse in der Polugajewski-Variante des Najdorf-Sizilianers. Leider gelingt es ihm spielstärkebedingt nicht oft die Früchte seiner Partieanlage zu ernten. Der deutliche ärger nach der Partie ist für Gegner und Kibitze oft eine Herausforderung aber nie wirklich unsachlich. Richtig cholerisch, aufbrausend wurde Dieter nur bei Überheblichkeit, Arroganz und unsachlicher Argumentation des Gegenübers. In einer Versammlung seiner Arbeitsstätte „Werk für Fernsehelektronik“ muss der Bogen wohl überspannt worden sein, Schlaganfall und Tod. Der Nachwelt erhalten blieb Dieter auf dem Feld der Wissenschaft. Der geneigte Leser vermutet sicherlich ein Patent der Elektronik/ Fernsehtechnik im Kielwasser von M. von Ardenne aber weit gefehlt. Auf dem Gebiet der physikalischen Arbeit oder Fluidmechanik ?! bei der Verdrängung von Flüssigkeiten aus Hohlkörpern wurde eine nach ihm benannte Konstante geschaffen. 1 Madanz ist bis heute das Eichmaß für 5 halbe Liter in einer halben Stunde. Die Größe ist auch deshalb Konstante weil sie unabhängig von Jahres/-Tageszeit und Temperatur Bestand hat. Oft hat sich der Schreiber dieser Zeilen unter Vernachlässigung einer Variablen probiert, der Wert wurde nie erreicht.

Überhaupt waren die Trainingsabende anstrengend und gingen bis tief in die Nacht. Häufig wird der Heimweg erst im Morgengrauen angetreten. Begleitet wurde der Berichterstatter dabei oft vom über 80-jährigen Nestoren des Vereins Kurt Henneberg. Zeit seines Lebens sportlich auf vielen Feldern aktiv, verschlug es Kurt in jungen Lehr-und Wanderjahren sogar bis an die Küsten von Nordafrika. Gekleidet mit einer ( jahres)zeitlosen Schiebermütze und Jacket trägt er den Minusgraden mit einem dünnen, eleganten Seidenschal Rechnung und schreitet zügig aus. Der Berichterstatter folgt erschöpft vom harten Training. An der Straßenbahnhaltestelle trennen sich die Wege. Während die Bahn heimwärts zuckelt, geht Kurt in seine Stammpinte „Zum Holländer“ wo er schon sehnsüchtig von den Skatbrüdern zum Frühschoppen erwartet wird.

Vom Skattisch direkt ins sonntägliche Spiellokal kommt pünktlich der Spitzenspieler der Gästemannschaft Dieter Brüntrup. Freundlich, links und rechts alte Bekannte grüßend, wird am Brett Platz genommen. Schnell ist das Remis selbst gegen nominell stärkere Gegnerschaft aus der Position der Stärke unter Dach und Fach. Schnell geht es weiter zu Frau und Heim.

Der Berichterstatter hatte dagegen in jungen Jahren mit Problemen zu kämpfen. War das pünktliche Erscheinen am Brett schon nicht einfach, so war man im Anfangsstadium der Partie oft mehr mit sich selbst als mit dem Gegner beschäftigt. Literweise Kaffee und Lustwandeln an der frischen Luft verschafften nur teilweise Linderung. Oft suchte man die Einsamkeit um sich von den Dämonen der Nacht zu befreien, ein Umstand der auch noch heute bei Auswärtsfahrten teilweise anzutreffen ist.

Da half es auch nicht die Bretter der eigenen Mannschaften zu inspizieren. Nur bei Dieter Lentschu, der Schachwelt bekannt als ruhiger, umsichtiger Hauptschiedsrichter auf großen oftmals internationalen Turnieren, wurde es schnell konkret. Da 1.b4 als stärkster Zug durch 1…e5 widerlegt ist, spiele ich prinzipiell 1.f4 und dann 2.b4 doziert Dieter. Aha, und die Damengabel nach 1.f4 d5 2.b4 Dd6 fragt ungläubig der Chronist. Der Bauer wird mit 3.Sf3 geopfert lautet die im tiefen Brustton der Überzeugung geäußerte Antwort. Selten kam es vor , dass die Angriffsmaschinerie ins Stocken geriet, aber wenn wurde zu unorthodoxen Hausmitteln gegriffen. Würdevoll wurde die Order am Erfrischungsstand vorgetragen. Die Entscheidung fiel in der d-Linie. Natürlich Dujardin statt Darjeeling! Die Figuren begannen zu kurven und ein zufriedener Gesichtsausdruck bemächtigte sich Dieters. Der Berichterstatter wechselte regelmäßig beim Entkorken der Teekanne vom matten, sonntäglichen Grau in den satten grünen Teint eines Marsmenschen.

Leider konnte Helmut Kuzaj am Sonntag nicht begrüßt werden. Er war einer der spielstärksten Senatoren, gehärtet im Oberhaus des Stahlbades DDR-Liga. Zeitweise hatte er mit gesundheitlichen Problemen (das leidige Herz, Anm. des Verfassers) zu kämpfen. Aber nicht der Bypass sondern Lorbass war die größte Prüfung seines Lebens. Für Nichtkenner sei erklärt, dass für viele Schachspieler neben diversen Kartenspielen auch der Pferdesport Passion und Leidenschaft war. Lorbass war ein treuer Gaul der bei schwerem Boden im großen Einlauf immer eine feste Größe darstellte. Mit der bei Partievorbereitungen bekannten Gewissenhaftigkeit und Akribie (Helmut ist bis heute Abonnent des Schachinformators) wurde die Einlaufwette mit Lorbass auf Kopf vorbereitet. Wetter, Bodenverhältnisse, Quoten und die Sterne stimmten. Leider war am Sonntag auch Punktspiel. Aber kein Problem, Pat der hoffnungsvolle Filius wurde mit klarem Mandat und Geldmitteln versehen beauftragt, Helmut entsprechend zu vertreten. Schnell war der Kampf beendet, geschlossen eilte die Mannschaft nach Karlshorst. Der Lauf war bereits beendet, am Zielrichterturm wurden die Nummern der Sieger angezeigt. Sieg für Lorbass, auch der große Einlauf und die Quote stimmte. Euphorie machte sich ob des zu erwartenden Geldsegens bei allen Mitreisenden breit. Am Horizont erschien Pat, nur er konnte sich nicht richtig freuen. Das Ende ist bekannt, Helmut hat überlebt und konnte letzten Jahres alte und junge Mitstreiter zu seinem 80. Geburtstag im Verein begrüßen.

Endlich im Spiellokal KULT-Schule angekommen wird der Berichterstatter wiederum von den Erinnerungen eingeholt. Unter den Anwesenden befindet sich exakt der große Einlauf einer BJEM AK 15/16. Peter als damaliger Zeitzeuge wird auf diesen Tatbestand aufmerksam gemacht. Ich war bei unzähligen Meisterschaften, habe fast immer gewonnen und kann mich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern lautet die Antwort. Der Berichterstatter ist skeptisch und prüft den Sachverhalt im häuslichen Archiv anhand der vergilbten Turniertabelle. Peter hat mal wieder Recht! Sieger war, wenn auch nur durch Wertung, P.Labahn vor J.Sawatzki , der Berichterstatter schon abgeschlagen Dritter. Verloren wurde eine Partie gegen Peter (wie fast immer), der Sieger hatte auch nur eine Verlustpartie gegen den LK-Höchsten des Feldes zu beklagen. J. Sawatzki blieb ungeschlagen. Die Gedanken gehen zurück. Als 14-jähriger durfte der Berichterstatter aufgrund einer Qualifikationsbesonderheit eine Altersklasse höher starten. Gespielt wurde zusammen mit der AK 17/18 im eleganten Kasino von EKB Turbine in Baumschulenweg auf einer für damalige Zeiten mondänen Sportanlage. Die Tennisanlage, aber vor allem der gepflegte Rasenplatz genoss höchste Wertschätzung auch als Testspielstätte für Profifußballer. Das Turnier verlief in auffallend lockerer Atmosphäre. Hauptschiedsrichter und Turnierleiter war der freundlich, leise Herr Borchers sehr im Kontrast zu den Turnierleitern in der Kastanienallee oder Passage. Die Teilnehmer lustwandelten zwischen den Brettern, es wurde gescherzt und gelacht. Viele waren friedfertig gestimmt , die Energien entluden sich im Hinterzimmer bei der Analyse und in ungezählten Blitzpartien. An einem Spieltag war aber eine Veränderung der Turnieratmosphäre auszumachen. Die Teilnehmer klebten an ihren Plätzen, tiefsinnig wurde über jeden Zug gebrütet, die sonst üblichen Großmeisterremisen waren ausgeschlossen. Ob ein kausaler Zusammenhang zum Erscheinen des Cheftrainers und Präsidenten eines exklusiven Herrenclubs besteht, der stirnrunzelnd die Turniertabellen und das Geschehen auf den Brettern studierte, vermag der Berichterstatter nicht zu beurteilen. Abgeschlossen wurde das Turnier beim gemütlichen Beisammensein auf der hauseigenen Kegelbahn. Tapfer und teilweise verschämt wurde von den Teilnehmern auch das ein oder andere Bier geordert. In Erinnerung bleibt hier das souveräne Auftreten des Teilnehmers der TSG Oberschöneweide.

In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich die Spielstätte/ Anlage der SG Grün Weiß Baumschulenweg. Sehr im Kontrast zur großzügigen Anlage von Turbine war der staubige Sandplatz wenig einladend und bei den Gastmannschaften gefürchtet. Vielen Schachspielern aufgrund des Privilegs der Höherklassigkeit und der Gnade der späten Geburt unbekannt war die ehrwürdige Multifunktionsbaracke als Casino, Geräteschuppen, Umkleidekabine und Spielstätte der gleichnamigen Sektion Schach. Richtig gemütlich konnte es werden, wenn der tapfere, treue Ofen in der vierten Spielstunde beim Wettstreit mit den Eisblumen auf den Fensterscheiben den Vormarsch antrat. Bei zarten Plusgraden gelang stückweise die Befreiung vom Druck des Gegners und so mancher Wintergarderobe. Begleitet und beaufsichtigt (Der Cheftrainer und AG-Leiter war regelmäßig in der Ersten im Einsatz) wurde man von erwachsenen Mannschaftsmitgliedern. In Erinnerung bleibt der freundlich, gütige Fritz Bülow ein Fichtesportler und Interbrigadist. Warum das Verhältnis zum vom Berichterstatter verehrten Präsidenten und Trainer Peter Höhne zeitlebens angespannt und konfliktbeladen blieb, kann leider nicht mehr aufgeklärt werden.

Nach so viel Rückschau und Sentimentalität jetzt aber endlich zum Kampf. Bis auf den gesperrten Berichterstatter waren diesmal alle an Bord.

Der Gegner Friesen konnte erstmals in Bestbesetzung (aus Respekt vor dem Gegner?!) mit dem Stammachter antreten. Selbst der Exweltmeister und Nestor Dr. Friedrich Baumbach wurde offensichtlich direkt von der Deutschen Betriebsmannschaftsmeisterschaft aus Dresden ans 6. Brett eingeflogen. Am Spitzenbrett agierte erstmals der Legionär aus Holland. Der Mannschaft und dem Verein auch aus der Ferne durch Berichte und Analysen auf der hauseigenen Homepage verbunden, ist er das positive Beispiel einer gelungenen Integration und taugt als Modell auch für andere Vereine einschließlich Rotation. Am zweiten Brett spielte Wolfgang Rohde, von dem alte Weggefährten behaupten, dass er jeden Großmeister schlagen kann aber auch gegen einen Patzer verliert. Wie gewohnt im eleganten Zwirn der gemäß eigener Wertung stärkste Amateur der Ex-DDR an Brett 3. Im Duell mit den Vollprofis (Uhlmann, Vogt, Knaak und co) durchweg mit nahezu ausgeglichenem Score behaftet, scheint das Navigieren im Haifischbecken Morra-Gambit entgegen der einschlägigen Basisliteratur doch nicht so einfach zu sein. Überraschend für Freund und Feind erfolgte die frühe Aufgabe nach Figur-und Stellungsverlust. Bravo Christian! Schnell landete die Partie von Dominic gegen „Kottan“ Ralf Rennoch nach wechselhaftem Verlauf im Remishafen. Hier bedarf es noch dringend der Aufarbeitung durch den Theorietrainer des Vereins. Hartmut machte seinem Namen „Eisen“Schulz alle Ehre und konnte den Anzugsvorteil von Fritz neutralisieren. Leider fehlte Ketti noch etwas die Routine und vor allem Courage seine gute, wahrscheinlich gewonnen Stellung zum Gewinn zu führen. Trotzdem stand eine 2,5 -1,5 Führung, die Lage war aber unübersichtlich. Nach dem Verlassen der Wettkampfstätte durch den Chronisten fiel die Entscheidung. Die fernmündlichen Bewertungen durch den Mannschaftsleiter und „Big“Ben waren widersprüchlich.

Norman schien schon aus dem Schneider, da kam der Sack. Jürgen wurde im Endspiel überspielt, Ben bevorzugte trotzdem die weissen Steine. Peter verwaltete einen Minusbauern aber die bessere Leichtfigur versprach Kompensation. Irgendwie hat es trotzdem nicht gereicht. Einzig der Präsident aus wiederum verdächtiger Position konnte gewinnen und notiert bei nunmehr sagenhaften 3/3. Schade 3,5-4,5 gegen uns aber auch andere Konkurrenten um den Klassenerhalt mussten Federn lassen. Am 5.12.2014 besteht für alle Vereinsmitglieder die Möglichkeit der gemeinsamen Regeneration um gestärkt die zukünftigen sportlichen Herausforderungen anzugehen.

Detlef


12.11.2014

Die Erste berichtet: Deutlicher Sieg gegen Greifswald

Nach dem Zittersieg der Zweiten in der Landesliga, sah sich der Berichterstatter veranlasst, wiederum der Arena Königin Luise einen sonntäglichen Besuch abzustatten. Als Ersatzspieler wurde er vom ML und Vorstand für diesen Kampf als Verstärkung?! des Stammachters auserkoren. Allerdings galt es erstmal mit Schrecken die verschlossenen Räumlichkeiten und fehlenden Mitspieler zu verdauen. Die Sichtung von Mitgliedern der gegnerischen Mannschaft war nur ein schwacher Trost. Vorsichtig wurden auf dem mitgebrachten Kommunikationsgerät die Kennzahlen Zeitpunkt und Ort gecheckt. Der auftauchende Vizepräsident und ML brachte dann die Erlösung, der Spielsaal ist gewechselt worden. Nach der Erleichterung galt es den nächsten „Wechsel“ zu verdauen. Statt mit der gewohnten, barocken Lockenpracht erschien Ben im Habitus nunmehr gezeichnet durch puritanische Strenge und Askese.
Der Gegner, die sympathischen Sportsfreunde aus der Hansestadt Greifswald hatten diesmal offensichtlich mit massiven Aufstellungsproblemen zu kämpfen. Manch bekanntes Gesicht fehlte. Vermisst wurde auch der selige Namensvetter des Berichterstatters, der in seiner freundlichen, direkten, optimistischen Art weiter in den Erinnerungen aller Anwesenden leben wird.
Trotzdem war bei „Anpfiff“ durch den Hauptschiedsrichter und Präsidenten des Berliner Schachverbandes eine zahlenmäßige Überlegenheit der Gäste aus dem Norden auszumachen. Ob dabei die Elodifferenz oder eine Ungleichheit in der Gewichtsklasse korrigiert werden sollte sei dahingestellt, die Partie zwischen Ben und seinem Gegner endete jedenfalls ausgeglichen nach wenigen Zügen im Remishafen. Den steuerte kurz danach auch Lars nach unorthodoxer Eröffnungsbehandlung an. Überhaupt war der Gegner sehr friedfertig eingestellt. Mehrmals wurde der Kampfgeist des Gegenüber durch ein Remisangebot überprüft.
Bernd, nach zweifelhafter Eröffnungsbehandlung unter Druck, musste als Einziger gegen eine ambitionierten Gegner versuchen die Kasse zu halten. An den anderen Brettern wurde vor allem bei den Weißpartien mit leichten Vorteilen gedrückt. Auch wenn der Gegner freiwillig in die Rolle des Underdogs schlüpfte und deutliche Wertzahlunterschiede bestanden, war der Ausgang des Kampfes auch unter Berücksichtigung der deutlichen Nachteile an Brett 3 in dieser Phase lange unklar. Nachdem Jörg keinen Vorteil mehr nachweisen konnte, wurde dieser status quo verstärkt.
Die Entscheidung wurde an Brett 6 eingeläutet. Ob im Maschinenraum des Großkapitals bei der Mehrung des Reichtums und Wohlstandes der werktätigen Bevölkerung oder am sonntäglichen Brett, stets wird mit maximalem, vorbildlichem Einsatz und Kampfgeist um jeden „Prozent“punkt gerungen. Ideenreich gelang es Thomas wiederholt seine Partie kraftvoll zum Sieg zu führen und die ewigen schachkonservativen, dogmatischen Nörgler und Kritiker in den eigenen Reihen zum Verstummen zu bringen. Danach galt es nur noch die vorteilhaften Stellungen an Brett 7 und 8 in der Zeitnotphase zu konservieren, was auch gelang. Zwischenzeitlich konnte Bernd unter Bauernopfer Gegenspiel entwickeln und Stephan seine klaren Stellungsvorteile im Endspiel zum Gewinn verdichten.
Am Ende stand ein doch ungefährdeter 6-2 Sieg und der seit langem erfolgreichste Saisonstart der Ersten.

Detlef


09.11.2014

Die Zweite berichtet: Gelungene Heimpremiere

Nach dem fulminanten Heimsieg der Ersten lag es am vergangenen Sonntag an der Zweiten die bisher makellose Heimbilanz auszubauen. Zu Gast war die sehr junge, ehrgeizige Truppe von Mattnetz Berlin, in deren Reihen so mancher junger Kaderspieler, aber auch alte Bekannte standen. Gespielt wurde in der "Festung" Königin Luise. Nach der deutlichen Auftaktniederlage musste ein Sieg her und getreu den Worten Th. Körners "Mann für Mann, wer den Flamberg schwingen kann" konnte Rotation fast in Bestbesetzung antreten. Dabei war es unerheblich, dass bei den "Männern und Buben" der starke Ketti durch die routinierte Sylvia "ersetzt" werden musste. Eine Premiere gab es auch am Spitzenbrett. Nach ununterbrochenem Spiel in der Ersten gab der Berichterstatter sein Debüt für Rotation in der Landesliga.
Nach verhaltenem Verlauf in der Eröffnung steuerte der Berichterstatter seine Partie in den Remishafen. In der Analyse wollte er dann auf ambitionierte Möglichkeiten im Stile eines FM verweisen, wurde aber von seinem jungen Gegner mit dem Verweis auf einen zweizügigen Figurenverlust ausgebremst. Insofern ist das Remis sogar positiv zu bewerten.
Die anderen Partien entwickelten sich sehr schnell in konkrete Bahnen.
Norman hatte nach anspruchsloser Eröffnung einen Bauern weniger.
Dominic konnte sein geliebtes Königsindisch aufs Brett bringen. Beide Gegner waren schnell aus dem Buch.
Das galt auch für die Partie von Christian. Er wirkte ob der positionellen Behandlung von Holländisch etwas überrascht und musste in eine schwierige Positionspartie einlenken.
Der Präsident ging getreu dem Anfangsmotto mit dem Grand-Prix- Angriff sofort in die Nahdistanz.
In der fand sich auch unfreiwillig Peter wieder, denn sicher und souverän kamen die Züge einer bekannten Eröffnungsfalle im Morragambit aufs Brett. Nach langem Nachdenken und Kopfschütteln spielte man einfach einen anderen schlechten Nichtbuchzug und reichte den Schwarzen Peter (nein nicht unser Peter) an den Gegner weiter, der nun ebenfalls sichtlich überrascht zu brüten anfing.
Hartmut hatte wie gewohnt eine normale Stellung auf dem Brett und begann sich den Gegner zurechtzulegen.
Nach unorthodoxer Eröffnungsbehandlung gewann Sylvia einen Bauern für den der Gegner etwas Kompensation besaß.
Peters Gegner kam mit der neuen Situation am Brett nicht klar und so endete auch diese Partie im Remishafen. Der Berichterstatter konnte nun beim Lustwandeln zwischen den Brettern die Landesligabesonderheiten aber auch so manches Schachaxiom von Peter (der in gemeinsamen Jugendjahren spielstärkemäßig Lichtjahre entfernt für den Berichterstatter war) erklärt bekam. Ja, die Eröffnungsfalle war bekannt, da habe ich mich vor Jahren mal darauf vorbereitet. Leider ist alles in Vergessenheit geraten. Aber die sicherste Methode für die Zukunft gewappnet zu sein, ist in die Falle "hineinzuplumpsen". Jetzt weiß ich wieder, was zuspielen bzw. nichtzuspielen ist. Starke und wahre Worte eines Schachpraktikers.
Ein Schachpraktiker ist auch Norman. Für den Minusbauern bekam er Gegenspiel. Sein Gegner fühlte sich sich in der Verteidigerrolle sichtlich unwohl.
Überhaupt war für den Berichterstatter auffällig, dass unabhängig von der objektiven Situation auf dem Brett, die aktivere Seite souveräner agierte.
Dominic hatte eine Mehrqualität, die Stellung wurde aber unklar. Hartmut stand gut. Christian konnte den Druck im Endspiel neutralisieren. Der Präsident wechselte bei unübersichtlicher Stellung in seinem beim Blitzschach gefürchteten Taktikstil. Sylvia versäumte es die richtigen Figuren zutauschen bzw. nichtzutauschen, der Druck des Gegners wurde stärker.
Kurz vor der Zeitkontrolle fiel dann die Entscheidung. Die Art und Weise war für den Berichterstatter neu und recht nervenaufreibend.
Normans Gegner hielt dem Druck nicht stand und schlüpfte ins Mattnetz.
Hartmut "verstärkte" die Stellung und stellte einen wichtigen Bauern ein.
Bei Dominic wurde es wieder klarer. Christian einigte sich in ausgeglichener Stellung auf Remis.
In vermutlich verlorener Stellung bei hochgradiger Zeitnot des Gegners spielte der Präsident seine Blitzroutine aus. Mit stoischer Ruhe wurden die Antwortzüge aufs Brett geschmettert. Die Bewertung wanderte in den zweistelligen Plusbereich für den Gegner. Am Ende war die Zeit geschafft und Martin besaß einen Mehrbauern. Der Berichterstatter erwartete ein langwieriges Endspiel, da wurden bereits die Hände geschüttelt. Sieg für Martin und eine weitere Erklärung (Weisheit) von Peter. Partien werden mindestens 3-4 mal neu in der Landesliga bewertet, in Zeitnot noch öfters.
So war dann auch das Ende von Hartmuts Partie zu erklären. Nachdem er sich vom Bauernverlust erholt hatte und alle Figuren aktiv standen, rechnete der Berichterstatter mit einer beschwerlichen Partie für den Gegner. Nach einzügigem Figureneinsteller bestätigte Hartmut leider seinen Mannschaftskameraden.
Dominic blieb es vorbehalten nach zwischenzeitlichen Schwierigkeiten den Siegpunkt einzufahren. Obwohl Sylvia bis zum Schluss kämpfte, musste sie sich im Endspiel einem überzeugend agierenden Gegner beugen.

Fazit:
Der erste Saisonsieg wurde eingefahren. Der Zusammenhalt und die Moral des Teams ist intakt. Allerdings ist für ein weiteres konkurrenzfähiges Agieren in der Liga eine deutliche Steigerung notwendig.

Detlef


20.10.2014

2. Runde Oberliga

Trotz der weiten Reise von bis zu über 60km entschlossen sich einige Spieler, erst Sonntag anzureisen. So saßen wir nach einem angenehmen Mahl zu fünft bei Karten und geistigen Getränken in Alt Ruppin und bereiteten uns intensiv auf den Wettkampf vor. Wegen des Bahnstreiks mußte der Schiedsrichter kurzfristig ausgetauscht werden. Dennoch konnte der Wettkampf ordnungsgemäß in sehr angenehmer Athmosphäre gestartet werden. Wie Stephans Gegner gleich zu Beginn treffend feststellte, ging es um alles. Wiedermal wollten wir vorn gegenhalten und hinten Punkten. Als alter Fuchs machte es Jörg am besten und nach einer Stunde remis.
Ich hatte zwar fast genau di selben Züge wie Jörg, brauchte aber deutlich länger dafür. Dennoch kam schließlich das Remisangebot. Opi stand schon deutlich besser; das restliche Unterhaus drückte soweit ohne konkrete Ergebnisse; auch die Weißbretter im Oberhaus sahen ziemlich vielversprechend aus, so nahm ich an. Mit recht knapper Bedenkzeit ließ sich Steini mannschaftsdienlich auf eine Zugwiederholung ein. Bei Lars sah es so aus, als könnte sich der Gegner in ein Dauerschach retten. Stephan drang trotz optischer Vorteile nicht durch, dafür hatten Thommy massiven Zeitvorteil und Mini zwei Mehrbauern. Wenig später ging unser Plan insoweit auf als die ersten fünf Bretter Remis erreicht hatten und Opi die Führung markierte. Thommy wartete geduldig weiter ab, bis Ralf-Axel zugriff und der Igel stach. Am Ende der Zeitnot drohte Mini einen der Mehrbauern zu verlieren und gegen das starke Läuferpaar antreten zu müssen. Dies wurde mit einem weiteren Remis vermieden. An Brett sechs wurden der Zeit- in einen Raumvorteil umgewandelt, guthe Schlüsselpositionen besetzt und dann der Punkt solide heimgefahren. Alles in allem also ein 5:3-Sieg im Spitzenkampf mit "Luft nach oben".

BD


17.10.2014

1. BMM Wettkampf 2014/15

Die erste Runde dieses Jahr ging gegen Kreuzberg II. Wir trafen uns fast komplett am Freitag zur Vorbereitung. Nach drei Stunden Analysieren und Quatschen gingen die ersten (Hartmut, Peter und Nici), während sich die restlichen Spieler in einigen Blitzpartien übten. Gegen 0 Uhr stieß Norman zur Gruppe und konnte mit unglaublichem Blitzschach überzeugen. Bei dieser Gelegenheit sagte er auch "rechtzeitig" seinen Einsatz am Sonntag zu. Leider konnte die Blitzform vom Freitag nicht konserviert werden. In einer interessanten Partie unterlag Norman Atila Figura. An Brett 2 kreierte CD eine Neuerung im Holländer, indem er mehrere Ideen vereinte. Leider bewährte sich dieses Konzept nicht und nachdem viel Kraft (und Zeit) investiert wurde um die Stellung im Gleichgewicht zu halten, zog CD Kf8, was sich nach der öffnung der f-Linie als nicht optimal herausstellte (0-2). Als nächstes endete die Partie an Brett 8. Nachdem man gut aus den Startblöcken gekommen ist, machte sich die mangelnde Spielpraxis von Ketti bemerkbar. Auch er musste die Segel streichen (0-3). Danach endete Brett 4. nachdem man die Eröffnungsprobleme meistern konnte, gelangte man in ein Endspiel. Nici hatte eine gute Idee, während der Gegner lange brauchte um eine sinnvolle Idee zu entwickeln. In Zeitnot zog Nici bei 14 Sekunden auf der Uhr eine taktische Keule, die leider nicht korrekt war und verdarb damit seine Gewinnstellung. Ein Vorbereitungszug und danach die taktische Keule hätten hier einfach gewonnen (0-4). Danach endete Brett 7. Peter gelang aus der Eröffnung in eine für ihn typische Stellung. Er opferte einen Bauern für gutes Spiel. Am Ende kam ein Endspiel Turm + Turm gegen Turm + Läufer und zwei Bauern raus. Leider konnte Peter das Endspiel nicht gewinnen (ebenfalls mangelnde Spielpraxis nach einem halben Jahr Pause???), verlor dies aber auch nicht (0,5-4,5).
Antje an Brett 6 geriet in ein Doppelspringerendspiel. Leider konnte sie dies nicht halten. Die Gründe sind mir leider nicht klar, dafür hatte ich zu wenig Zeit. Jedenfalls ging auch diese Partie verloren (0,5-5,5) Hartmut wehrte sich an Brett 5 lange und hatte eine ausgeglichene Stellung. Doch nach 5 Stunden führten Konditionsprobleme zu einem Konzentrationsverlust, so dass mehrzügig eine Figur und damit auch die Partie eingestellt wurde. (0,5-6,5). Martin kämpfte an 3 lange. Zwischendurch hatte er eine Ruine auf dem Brett (O-Ton Martin), es gelang ihm aber, die Stellung so lange zu halten, bis sein Gegner etwas übersah und die Partie kippte. Am Ende sprang so der Ehrenpunkt zum 1,5-6,5 heraus.
Der nächste Gegner wird wie immer der Schwerste sein. Wir spielen Anfang November zu Hause gegen Mattnetz I.

Nici


25.09.2014

Die Erste berichtet: Gelungener Auftakt gegen König Tegel 2!

Nach langen Querelen im Vorfeld bezüglich der Neuausrichtung/ Zukunft des Vereins, galt es nun die gewählte Vereinsform nachhaltig am "Markt" zu positionieren. Dabei mußte ein nicht unerheblicher personeller Aderlaß und das Fehlen eines festen Spiellokals kompensiert werden. Verstärkte Turnieraktivität und ein aktives Vereinsleben basierend auf die seit Jahren gewachsenen, sportlichen und persönlichen Bindungen im Verein sollen dabei Basis für das Gelingen sein. Nach den turnusmäßigen Trainingsabenden in wechselnder Lokalität, stand nunmehr die erste offizielle Nagelprobe in der Oberliga gegen eine Mitfavoriten an.

Bereits am Freitag traf sich die Mannschaft incl. Vorstand zum Abschlußtraining bei Bernd. Aufgrund der exzellenten Vorbereitung des Gastgebers (selbst das Vereinselixier konnte durch ein Substitut aus dem Norden fast ersetzt werden) gelang es schnell zur Tagesordnung überzugehen. Schon im Vorfeld gelang es im Dialog (dank moderner Kommunikationswege) zwischen Vorstand und Mannschaftsleitern Ersatz für den beruflich verhinderten "Big"Ben und Brigitte bereitzustellen. Jürgen und der Berichterstatter sollten die Lücken füllen. Schwieriger gestaltete sich die Situation, alle Figuren (hier Spielfiguren) an die Bretter zu bekommen. Aufgrund von Schwund in der ausgelagerten Asservatenkammer des Vereins waren nicht mehr alle Figurensätze vorhanden. Die Angelegenheit wurde vom Vizepräsidenten sofort zur Chefsache erklärt. Eine Übergangslösung wurde gefunden. Für die Zukunft wird der Verein die Beschaffung von wettkampftauglichen Spielmaterial forcieren.

Am Sonntag konnten wir pünktlich unsere Gegner in der neuen Arena Hotel Königin Luise begrüßen. Der Spielsaal wurde von allen Teilnehmern als oberligatauglich empfunden. Problematisch gestaltete sich für den Schiedsrichter bei seiner Oberligapremiere die neue Bedenkzeitregelung. Dank Lars und Micha konnte die komplizierte Eingabe auf den Uhren realisiert werden.

Zum Spielverlauf:
Kaum wurden die Uhren durch den Schiedsrichter in Gang gesetzt, gab es auch schon die erste Punkteteilung an Brett 2. Wohlwissend um die eigene und gegnerische Stärke trennten sich Bernd und der Neuzugang bei König Tegel FM Brüdigam in vermutlich ausgeglichener Stellung nach wenigen Zügen Remis. Betont sportlich war das Outfit der Spitzenbretter im Ober- und Unterhaus, die bedingt durch die räumliche Aufteilung nebeneinander spielten. Betont sportlich war auch die Partieanlage, denn beide wählten als Nachziehende Strukturen des Wolgagambits. Der Optimismus, bedingt durch das Wissen um die taktischen Stärken beider Akteure, wurde mit zunehmender Spieldauer bei den Mannschaftskameraden durch ein Gefühl der Sorge verdrängt.

Zähflüssig, schwerblütig das positionelle Ringen der Akteure an den Brettern 3 und 4. Micha konnte an Brett 6 seine geliebte Königsindisch/BenOni-Struktur gegen einen gut vorbereiteten Sportsfreund F. Niehaus aufs Brett bringen. Spannend war die Paarung an Brett 7, wo der ewig jugendliche "Opi" gegen den kreuzgefährlichen Taktiker und Routinier FM S. Lorenz in einer Englischen Partie die Klingen kreuzte.

Nach forschem Spiel in der Eröffnung fand sich der Berichterstatter in einer dynamischen Stellung wieder, die nicht seinem Naturell entsprach.

Eine zweite Bestandsaufnahme vor der Zeitkontrolle gab Grund zur Sorge. Lars verkehrte mit einer „gesunden“ Minusfigur bei sehr zweifelhaften Angriffschancen. Das Wolgagambitkonzept von Thomas sorgte für Irritationen bei allen Anwesenden. Den Mehrbauern des Weißen lockt man als Freibauernpaar bis fast zur Umwandlung, blockiert mit allen Figuren und bricht dann im Zentrum durch...? Der Berichterstatter gesteht, daß er dieser dynamischen Spielphilosophie verstört gegenübersteht. An Brett 3 und 4 trennten sich Stefan und Jörg Remis von ihren Gegnern. Die Stellungen befanden sich im dynamischen Gleichgewicht, die Balance war nicht wesentlich gestört und alle Beteiligten scheuten das absolute Risiko. Micha erfreute sich mittlerweile einer Mehrqualität. Die Stellung war aber wie an Brett 7 und 8 unübersichtlich.

In der Zeitnotphase bzw. vor der Zeitkontrolle fiel dann die Entscheidung. In einer taktischen Auseinandersetzung behielt Jürgen den Überblick und das bessere Ende für sich. Lars seine Partie landete für alle Beteiligten überraschend in einem ausgeglichenem Turmendspiel. Micha verschob den klaren Gewinn hinter die Zeitkontrolle und der Berichterstatter konnte ebenfalls nach einigen zweifelhaften Entscheidungen seines Gegners die positionellen Vorteile seiner Stellung zum Gewinn verdichten. Nachdem Micha ebenfalls gewinnen konnte und Thomas seine Eröffnungsbehandlung mit einem Remis im Turmendspiel krönen durfte (mehr ist mit dem Bauernopfer offensichtlich nicht drin) stand ein nicht unverdienter 5,5 – 2,5 Sieg, der sicherlich um einiges zu hoch ausgefallen ist.

Detlef


18.05.2014

Wir gewinnen den Berliner Mannschaftspokal 2014!

Nachdem wir uns in den Wochen davor für das Halbfinale der Berliner Pokal-Mannschaftsmeisterschaft 2014 qualifiziert haben, standen an diesem Wochenende das Halbfinale und Finale an. Im Halbfinale am Samstag bekamen wir es erneut mit Zitadelle Spandau zu tun. Gegen Spandau hatten wir zwar schon in der ersten Hauptrunde gespielt und sind nach einem 2:2-Unentschieden gemäß Berliner Wertung weitergekommen, aber Spandau konnte sich als Lucky Loser doch noch für das Halbfinale qualifizieren und mußte dort erneut gegen uns antreten. Und erneut gab es ein 2:2-Unentschieden mit der beßeren Berliner Wertung für uns, außchlaggebend war hier der Sieg von Ulrich an Brett 3. Neben dem Einzug ins Finale qualifizierten wir uns damit für die kommende Deutsche Pokal-Mannschaftsmeisterschaft. Im Finale ging es gegen die Überraschungsmannschaft von Chemie Weisßensee, die ebenfalls als Lucky Loser dann namhafte Vereine wie den SC Kreuzberg, Lasker Steglitz-Wilmersdorf und die Schachfreunde Berlin nacheinander außchalteten. Im Finale blieb aber glücklicherweise die überraschung aus, so daß wir unserer Favoritenstellung bei Siegen von Benjamin, Jürgen und Ulrich gerecht wurden und mit 3:1 den Berliner Pokal 2014 holten!
Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank an Benjamin, Norman, Jan, Olaf, Bernd, Ulrich, Rene, Lars, Stephan und Jürgen, die für unsere Mannschaft erfolgreich angetreten sind und diesen tollen Triumph möglich gemacht haben! Und ein ganz besonderer Dank an Rene für die Organisation der Aufstellungen und vor allem für die Motivation der Mannschaft in allen Runden!
CD


03.05.2014

Saisonergebniße

Unsere Frauen haben in der 2. Bundesliga einen guten 3. Platz erkämpft. Nach Brettpunkten wären sie sogar Erste! So hat es leider nicht zum Aufstieg in die 1. Bundesliga gereicht. Am erfolgreichsten spielten WIM Iris Mai mit 4(5), Gastspielerin Kirsten Jeske 2,5(3) und Gudula Seils 2,5(3).

Nun den 7 Mannschaften der Spielgemeinschaft der Männer in der BMM.
Die Erste erreichte in der Landesliga den 6. Platz. FM Ulrich Schwekendiek war mit 6(9) der Topscorer.
Die Zweite wurde in der Stadtliga Vierter, zeitweilig gab es Aufstiegshoffnungen. Rene Schildt war mit 7(9) einsame Spitze.
Die Dritte wurde in der Klaße 1.4 Achter, steigt also nicht ab. Glückwunsch! Das war auch ein Ziel der besonderen Mannschaftsaufstellung. Torsten Gragert dominierte mit 5(9).
Die Vierte wurde in der Klaße 2.3 Fünfter. Wolfgang Will erreichte lockere 4,5(6).
Die Fünfte wurde in der Klaße 2.4 Siebenter. Unser Willy Heymach mit 5,5(8) an Brett 1 verhinderte Schlimmeres - super!
Die Sechste wurde in Klaße 3.2 sicherer Erster und steigt in der 2. Klaße auf (wo sich schon die Vierte und Fünfte tummeln). Tolle Leistung! Jens Sorgenfrei und Stefan Kuhr machten mit 5(5) 100%!
Die Siebente wurde in Klaße 4-Ring Sechster. Samuel Agorgor hat mit 5(8) dazu beigetragen. Insgesamt ist also keine Mannschaft abgestiegen - ein schöner Erfolg für die Spielgemeinschaft! Dazu auch unsere Gratulation den Mannschaftsleitern und dem fleißigen Spielleiter Rene!
Lothar


07.04.2014

Erfolgreicher Saisonabschluß

In der Finalrunde der Oberliga Nord Staffel Ost besiegte unsere Erste am letzten Sonntag den TSG Neuruppin mit 5:3. Während das Oberhaus die nominell starken Gäste in Schach halten konnte, holte das Unterhaus die entscheidenen Punkte. Damit konnten wir uns in der Abschlußtabelle noch einen guten dritten Platz sichern, der theoretisch sogar zum Aufstieg reichen würde, falls Rüdersdorf wider Erwarten auf einen Aufstieg verzichten würde.
CD


08.03.2014

NDBMM 2014 - Zum Ersten

Wir trafen uns um 8:30 im Prenzlauer Berg um die Fahrt nach Wittenberge in Angriff zu nehmen. Laut Routenplaner 1 Stunde und 52min, damit hatten wir 30min Puffer. Ohne Zwischenfälle kamen wir gegen 10:30 Uhr an. Während der Fahrt tankte einer noch Kraft und schlief (Ulrich), während der Rest von uns (Ben, Detlef und ich) uns angeregt über diverese Themen unterhielten. Als wir ankamen fiel uns auf, daß wir mal über die Aufstellung hätten reden müßen. Klar war nur, daß Ben 1 und ich an 4 spielten. Kurzer Hand entschied Ulrich sich für Tafel 3 und die Aufstellung war perfekt (1. Ben, 2. Detlef, 3. Ulrich, 4. Dominic). Die ersten 15 Runden verliefen recht mühevoll. Alle schienen sich erst einspielen zu müßen und wir hatten auch fünf starke Gegner (SF Berlin, TSG, Schwerin I, Kreuzberg und König Tegel). Wir hatten nach 15 Runden 15 MP, 28,5 BP. Im Einzelnen standen wir bei 10,5/15 (Ben), 7/15 (Detlef), 6/15 Ulrich und 5/15 (Dominic). Zu dem Zeitpunkt waren wir irgendwo im Niemandsland und es lief wie erwartet. Die letzten 11 Runden brachten uns dann 9 Siege und so wurden wir mit 33 MP und 62 BP noch 8. Am Ende hatte Ben sehr gute 19/26 und das an Brett 1! Detlef kam mit 13,5/26 in Ziel. Haderte mit dem ein oder anderen nicht gemachten Punkt, hatte aber trotzdem +1! Ulrich gelangen 15,5 Punkte und ich schaffte noch 14. Zum 7. fehlten uns 6 MP und die Diskußion nach "Wenn" und "Aber" war schnell beendet. Nach hinten war es sehr eng, reichte aber. Laut Außchreibung waren wir damit für die NDBMM 2015 qualifiziert, leider aber nicht für die DBMM 2014. Aufgrund des doch angenehmen und recht siegreichen Endspurt sind wir mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren. Die Rückfahrt war sehr ruhig, woran man merkte, wie sehr 26 Blitzpartien schlauchen können. Auf jeden Fall wieder!
Dominic


08.03.2014

NDBMM 2014 - Zum Zweiten

Nachdem nüchtern und klar der Turnierverlauf und die technischen Details geschildert wurden (Danke Dominic), nun noch eine persönliche Schilderung zur sonntäglichen Landpartie in Brandenburg aus der Sicht des Seniors der Mannschaft. Um eines klarzustellen, der ewig junge Jürgen "Opi" Lisek als zuverläßiger Blitzcenter war diesmal nicht an Bord und konnte durch den nicht nur im Habitus sondern vor allem am Schachbrett deutlich vorgealterten Berichterstatter nicht ansatzweise ersetzt werden. Pünktlich nach der SMS-Treffpunkt-bzw. Teilnahmebestätigung ??! durch einen Reiseteilnehmer traf sich 1 Stunde später die Mannschaft bei Dominic zur Abfahrt und wurde gleich positiv überrascht. Ben wartete bereits am Treffpunkt und präsentierte eine offensichtlich neuerworbene, bequeme Reiselimousine einer Premiummarke aus Fernost. Bei den nötigen Umbauten konnten sich alle vom großzügigem Platzangebot überzeugen. "Nichts ist unmöglich,... " auch die Schlößer der Sicherheitsgurte auf der Rückbank wurden schnell gefunden. Zügig nahmen wir Fahrt auf. Ulrich tankte Kraft und wir anderen wurden beim Plaudern nur kurz beim Paßieren einer Baustelle durch grelles Sonnen(Blitz)licht gestört. Nicht unerwähnt soll die sichere und ortskundige Fahrweise von Ben bei Verzicht auf technische Hilfsmittel bleiben.Nach der Ankunft galt es erstmal bekannte Gesichter zu begrüßen. Für viele Teilnehmer war Wittenberge ein bekanntes Pflaster. Wir waren dem Event NDBMM in den letzten Jahren leider etwas entwöhnt. Während Ulrich gestärkt durch die Anreise gleich zum Einspielen an der Platte Platz nahm, diskutierte der Rest über die Aufstellung. Irgendwann konnte sich Ulrich einschalten und die Aufstellung war perfekt. Die Hinrunde war für alle beschwerlich und das Fehlen von Spielpraxis und der nötigen Abgezocktheit in allen Phasen der Partie machte sich vor allem an den Brettern 2-4 bemerkbar. Da wurden Figuren leichfertig eingestellt bzw. nicht genommen und auch die Zeiteinteilung lief im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Ruder. Auch andere Kuriositäten gab es zu bestaunen. So reklamierte Dominic etwas zaghaft Verlust durch Nichtbeachtung eines Schachgebotes (Im Zockerjargon "König eingestellt"). Der "gierige" Blitzer und Exvereins"kamerad" spielte aber einfach weiter und während man noch grübelt "Ja, darf der denn daß?", ist die Partie auch schon verloren. Einziger Lichtblick war der Mattsieg von "Big"Ben gegen den schwergewichtigen Punkteschmied der Seriensieger von König Tegel.Die Mittagspause brachte eine Erlösung von der bisher desolaten Vorstellung Unterschiedliche Formen der Regeneration und Energiegewinnung wurden gewählt. Dominic stärkte sich und andere Mitglieder der Mannschaft mit Traubenzucker, Ulrichs Wahl entzieht sich meiner Kenntnis und ich hielt es wie der Chefkolumnist der Spielgemeinschaft und begab mich an das Bulettenbüfett (keine Supermarktware!). Die Lebensgeister kehrten langsam zurück und wir nahmen die zweite Hälfte in Angriff. Ben nutzte die Pause offensichtlich zum Lustwandeln, denn er begann sich während der Partien zu stärken. Da er tierische Nahrung strikt verweigert, kann man nur Mutmaßungen über den Belag der mitgebrachten Brote anstellen. Gemäß dem Turnierverlauf muß es sich mindestens um das sagenumworbene Lembasbrot gehandelt haben, denn eine unglaubliche Serie begann. Im Kielwaßer von "Big"Ben gelang es der gesamten Mannschaft etwas Fahrt aufzunehmen. Selbst "BenGun" (ja der Bärtige aus "Treasure Island" den niemand fürchtet auch nicht im Tode) gelangen einige Siege Im Prestigeduell gegen die ebenfalls vom Turnierverlauf schon deutlich gezeichneten "Snobs" aus Nordost war die Mannschaft dann hochmotiviert und konnte einen in der Höhe deutlichen aber auch verdienten Sieg einfahren. Am Ende hatten wir aufgrund des deutlich leichteren Restprogramms gegenüber unseren unmittelbaren Konkurrenten das beßere Ende für uns Unter Umständen reicht der 8.Platz für die Qualifikation zur DBMM in Bielefeld. Dominic und der Berichterstatter haben ihre Bereitschaft zur Teilnahme bereits angekündigt. Das üppige Preisgeld von 25,00 EUR bereitete dem Berichterstatter bei der Aufteilung nicht nur durch das fehlende Wechselgeld gewiße Schwierigkeiten. Auf jedenfall erfolgt die nochmalige Abrechnung/ Auskehrung gegenüber dem Verein durch Bereitstellung einer Einheit Gerstensaft am nächsten Trainingsfreitag im Quartierspavillon.
Detlef