Bericht zum Eckbauer Open 2008

Ich habe mich dieses Jahr zum ersten Mal beim Eckbauer-Open angemeldet gehabt. Auf Wunsch bzw. durch die Überredungskünste von Matthias Förster und Birk Heimbrodt (beide Rotation Bln). Das Turnier fand immer montags statt und war in einem angenehmen Ambiente. Ich war nach der DWZ- Setzliste auf Rang 4 gelandet und hatte vor mir Frank Jähnisch, Patrick Böttcher und den späteren Turniersieger Fabian Jahnz. In der ersten Runde mußte ich gegen Herrn Weinrich spielen. Es wurde franz. gespielt, aber schon im 10. Zug konnte ich mit Lxh7+ einen nicht ganz unwichtigen Bauern gewinnen (das bekannte Motiv, wo der König aufgrund von Sg5+ nebenst Dh5 und Dh7 Matt nicht nehmen darf (leider kann ich die Stellung nicht hochladen).

Die größte Überraschung in der 1. Runde war der Sieg von Siegfried Prix gegen den an 1. gesetzten Jähnisch.

In der zweiten Runde hatte ich leider einen Wettkampf im Betriebsschach und vereinbarte mit meinem Gegner Roland Knopf ein Remis. An diesem Abend machte ich 1,5 Punkt, leider aber nur einen halben beim Eckbauer Open.

Herr Schmeißer war mein Gegner in der dritten Runde. Der kam mit meiner Eröffnung gar nicht zu recht, und nach 14 Zügen mußte er das Handtuch werfen. Auf meiner Uhr waren 15 Minuten abgelaufen, und ich war sehr früh zu Hause.

Eine etwas konservative Partie spielte ich in der 4. Runde. Herr Jurkatis eröffnete mit 1. f4 und ich antwortet ruhig mit d5 (und nicht wie schon öfter geschehen mit e5). Im 8. Zug stellte ich einen Bauern ein, glücklicherweise wurde dieser nicht genommen. Ich vermute, der Hauch von Angriff und mein Ruf machten ihn da vermutlich zögerlich. Ob es wirklich Kompensation für den Minusbauern gegeben hätte, weiß ich nicht. Aber so richtig habe ich während der Partie nicht dran geglaubt. Glücklicherweise nahm er nicht und stellte dann im 14. Zug beim Versuch, etwas Initative zu erhalten, selber einen Bauern ein. Diesmal war ich mir allerdings ziemlich sicher, dass das kompensationslos geschieht. Der Rest der Partie spielte sich dann relativ einfach und Schwarz kam zu einem starken Angriff. Allerdings vermute ich mal, dass nach dem Bauernverlust die Moral des Weißspielers einen Tiefschlag erhielt.

In der 5. Runde bekam ich mit Patrick Böttcher einen ganz schweren Brocken. In dieser Partie hatte ich viel Glück, denn hier hätte ich durch eine Kombination eine Qualle verloren, und die Kompensation wäre sehr zweifelhaft gewesen. Glücklicher Weise kam es nicht zu dieser Abwicklung, und kurze Zeit später konnte ich aus eigenem Antrieb eine Qualle opfern. Das Opfer war diesmal korrekt, und die Schwarzen Probleme konnten nicht mehr gelöst werden. Ich hatte jetzt 4,5 aus 5 und traf in der nächsten Runde auf den bisherigen ersten der 5 aus 5 hatte.

Aus beruflichen Gründen und vermutlich auch mit etwas weichen Knien spielte ich nicht Nordisches Gambit. Da ich damit rechnete, dass mein Gegner sich vorbereitet hatte, spielte ich das ruhige Italienisch und bot früh remis. Willi sagt immer zu mir, "Nici, man kann nicht alle Partien gewinnen". Nach einigem Nachdenken nahm mein Gegner an, und ich musste in der letzten Runde gewinnen und auf ein Remis an Tafel 1 hoffen.

In der letzten Runde spielte ich gegen Ayush Batzaya. Diesem Gegner gelang vor einem halben Jahr beim QBT ein Remis mit Schwarz gegen mich. Diesmal sollte ich Schwarz haben, und da ich gewinnen wollte, bereitete ich mich auch ernsthaft auf diesen Gegner vor. Die Vorbereitung half. Ich kannte die Stellungstypen ein wenig und kam mit Schwarz gut aus der Eröffnung, so dass er nur noch um Remis kämpfen konnte. Zur gleichen Zeit wurde an Tafel 1 französisch Abtauschvariante gespielt und ich hatte die Hoffnung auf ein Remis an diesem Brett. Meine bessere Wertung hätte dann zum Turniersieg gereicht. Allerdings hatte ich meine Partie noch nicht gewonnen. Batzaya gab einen Bauern, um sich überhaupt entwickeln zu können. Der Angriff konnte durch geschicktes Abtauschen gestoppt werden, und es kam dann ein Turmendspiel aufs Brett, in dem ich den aktiveren Turm und einen Bauern mehr hatte. Mein Gegner spielte jetzt viel zu schnell, und so konnte ich das Turmendspiel leicht nach Hause bringen.

Als ich gewonnen hatte, konnte ich allerdings durch einen Blick nach links feststellen, dass Fabian Jahnz FM Zschäbitz überspielt hatte und ebenfalls das Endspiel (auch ein Turmendspiel) gewinnen würde. Das geschah dann auch kurze Zeit später und damit war ich nur 2.

Die ersten 10 am Ende:
PlatzSpielerDWZVereinPunkteBuchholz
1.Fabian Jahnz2081SK König Tegel 19496,527,5
2.Dominic Freyberg2075Rotation Pankow6,030,5
3.Ayush Batzaya1985Berolina Mitte5,034,0
4.FM Klaus Zschäbitz2039BSG 1827 Eckbauer5,031,5
5.Hagen Jurkatis1905SC Kreuzberg5,031,5
6.Konstantin Bubolz2060SK König Tegel 19495,029,5
7.Günther Kampf1719SF Berlin 19035,028,5
8.Matthias Förster1860Rotation Berlin5,028,0
9.Stefan Rohrbach1895SW Neukölln5,026,5
10.Ulrich Oginski1902BSG 1827 Eckbauer5,025,0
Mein Freund Birk Heimbrodt wurde 33. Insgesamt kamen 63 Teilnehmer ins Ziel. Mit dem Turnier war ich am Ende sehr zufrieden.
geschrieben am 02.11.2008 von Dominic